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2013

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„Passau räumt auf“ & „Deggendorf räumt auf“

Großer Preis Filippas Engel

„Passau räumt auf“ und „Deggendorf räumt auf“ sind studentische Initiativen, die nach der großen Flutkatastrophe vom Sommer 2013 den Betroffenen schnelle und unbürokratische Hilfe zukommen ließen. In beiden Städten wurde durch die Studenten die offizielle Koordination ziviler Helfer übernommen. In ihren Koordinierungsstellen sammeln sich die Helfer und wurden direkt zu den Betroffenen geleitet. Beide Gruppen greifen sowohl auf ihre eigenen Kontakte im Umfeld der Universitäten als auch auf soziale Netzwerke zurück. Die Facebook-Seiten „Deggendorf räumt auf“ und „Passau räumt auf“ entstanden schnell und wurden für viele Betroffene zur Informationsquelle für Nachrichten aus erster Hand. In Spitzenzeiten verfolgten bis zu einer Million User die Lage vor Ort. Darüber hinaus dienten die Facebook-Seiten auch der unbürokratischen Helferkoordination. Die Studenten sammeln Hilfsgesuche und Hilfsangebote und baten um dringend benötigte Sachspenden wie Verpflegung und Ausstattung. Die jungen Menschen sorgen dafür, dass an den Koordinationsstellen mehrere Werkzeuge und Materialien (wie Schaufeln und Gummistiefeln) zur Verfügung standen, dass die vielen Helfer Verpflegung bekamen und Transporte zu den Betroffenen stattfanden. Zusätzlich zur Koordination der zivilen Helfer übernimmt das Team die Erfassung und Vermittlung von Notunterkünften sowie später von längerfristigen Unterkünften. Stellvertretend für die zahlreichen ungenannten Helfer nehmen Karoline Oberländer, Manuel Grabowski, Lisa Wagner und Dorothea Will für „Passau räumt auf“ sowie Josef Seidl, Lorena Mundigl, Stefan Birne, Christoph Engl und Christian Dobler für „Deggendorf räumt auf“ den Preis entgegen. Sie sind bereits seit Jahren ehrenamtlich engagiert und nutzten ihre Erfahrungen, um schnell und unkompliziert die zahlreichen Hilfsangebote aus der Studenten- und Bürgerschaft zu koordinieren. Mit den Initiativen „Passau räumt auf“ und „Deggendorf räumt auf“ haben die jungen Organisatoren eindrucksvoll gezeigt, wie in Notsituationen schnell und unbürokratisch Hilfe geleistet wird, ein soziales Netzwerk sinnvoll genutzt werden kann und vor allem, wie solidarisch unsere Gesellschaft in Notfällen reagiert.

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Kirsten König (19)

Haupt- und Förderpreis

Kirsten König (19) aus Borken rief mit einigen Mitschülern eine Schulpartnerschaft zwischen dem Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz und der Kalungu mixed Primary School in Uganda ins Leben. Mit 16 Jahren reiste sie zum ersten Mal nach Uganda und war tief beeindruckt von der Lebensfreude, der Gastfreundschaft und dem tiefen Gottesglauben der Menschen dort. Gleichzeitig lernte sie aber auch die dunklen Seiten des Landes kennen: verheerende Krankheiten und unbeschreibliche Armut. Ihr wurde bewusst, dass eine gesunde Kindheit, Liebe und Zuneigung sowie ausreichend Wasser, Essen und Schulbildung keine Selbstverständlichkeit sind. Zurück in Deutschland baut sie mit einigen Mitschülern die Schulpartnerschaft auf. Durch Benefizkonzerte, Sommerfeste, Spendenlauf und Vorträge sammeln die Schüler mehrere Tausend Euro, womit sie der Partnerschule einen 10-Tausend-Liter-Tank für Frischwasser kauften und die Schüler bei der Versorgung mit Essen, Malariaschutz und Schulmaterialien unterstützen. Im Februar 2013 gründete Kirsten König mit Gleichgesinnten den Verein IDELA Uganda eV, der die rechtliche und finanzielle Vertretung der Schulpartnerschaft übernahm. Zudem fördert der Verein Waisen und bedürftige Kinder durch Vermittlung von Patenschaften, bei denen deutsche Paten die Schulgebühren für eine besonders Art übernehmen. Besonders wichtig ist den Gründern von IDELA der soziale und interkommunikative Aspekt: per Brief oder E-Mail sollen Paten und Kinder sich gegenseitig kennenlernen. Für die Zukunft plant der Verein die Vergabe von Kleinstdarlehen, welche es Familien ermöglichen sollen, eigene kleine Unternehmen zu begründen und so selbst für eine bessere Zukunft ihrer Kinder zu sorgen.

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Lena Müller (26)

Haupt- und Förderpreis

Lena Müller (26) aus Bickenbach gründete mit weiteren Kommilitonen Anfang 2010 den Verein DEVELOPmed.aid, um auf die Probleme der medizinischen Versorgung in Entwicklungsländern aufmerksam zu machen und im Speziellen medizinischen Behandlung für Kinder aus armen Familien in Burkina Faso zu ermöglichen. Während eines Krankenpflegepraktikums im größten staatlichen Krankenhaus von Burkina Faso musste die Medizinstudentin oft miterleben, dass sich viele Menschen in dem britischen Land keine dringende ärztliche Behandlung leisten können. Im Gegensatz zu dem deutschen Gesundheitssystem übernimmt der Staat nur das Honorar des Arztes. Die Nötigen, Medikamente, Infusionen, Verbände und sogar Liegen im Krankenhaus muss jeder Patient selbst bezahlen. Mit durchschnittlich weniger als einem Dollar Verdienst pro Tag fehlt vielen Erkrankten und deren Angehörigen das Geld für medizinische Versorgung. Mit der Kinderklinik in Ouagadougou wurde eine Kooperation übernommen. Dort überprüfen zwei Mitarbeiter vor Ort die Bedürftigkeit potenzieller Patienten und den Einsatz der Spendenmittel. Bisher konnte DEVELOPmed.aid bereits über 150 Kindern Operationen sowie Behandlungen bei Verbrennungswunden, Malaria, Unterernährung oder Knochenbrüchen ermöglichen. Lena Müller und ihre Mitstreiter möchten mit ihrem Verein etwas in der Welt verändern. Mit ihrem Motto „Kleiner Einsatz, große Wirkung“ werben sie dabei um Unterstützung.

www.developmedaid.org

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Lena Glemser (14)

Hauptpreis

Lena Glemser (14) aus Darmstadt hat das Projekt „Make a difference“ gestartet, weil sie möchte, dass die Kinder aus dem Waisenhaus St. Moses in Uganda eine gute Schulbildung erhalten, drei Mal am Tag essen können und medizinisch versorgt werden. Hauptziel des Waisenhauses ist es, die oft oder misshandelten Kinder und Aidswaisen, unabhängig von Glauben und Ethnien, zu ausgebildeten und selbstständigen Persönlichkeiten zu erziehen, den Lebensstandard der Familien- und der Dorfgemeinschaften durch Projekte und Selbsthilfegruppen zu erhöhen und die Kinder anschließend wieder in die zu sterben Dorfgemeinschaften einzugliedern. 2011 bekamen Lena Glemser und ihre Mitschülerin den Auftrag, ein eigenes Projekt ins Leben zu rufen und es ein Jahr lang fortzuführen. Lena entschied sich für die Unterstützung von Waisenkindern in Uganda. Mit verschiedenen Aktionen sammelten sie Geld und brachten die 6.400 Euro, die innerhalb des Jahres zusammenkamen, mit ihrer Mutter einen persönlichen nach Uganda, in das Waisenhaus St. Moses. Tief aufgenommen von dem Land und vor allem von den Lebensumständen der Kinder im Waisenhaus, beschloss Lena, ihr Projekt auch über das Schuljahr hinaus weiterzuführen. Ihre weiteren Ziele: Für jedes der Kinder neue Schuhe zu besorgen, zerrissene Moskitonetze zu ersetzen, nötige Schuluniformen zu kaufen, die Ofenrohre der Küche zu reparieren und den Bau eines Zauns um das Waisenhaus herum zu finanzieren, damit daraus keine Kinder mehr entführt werden können. Ein junger Mensch stellt hier mit jugendlicher Begeisterung seine ganze Energie für die Kinder des Waisenhauses in Uganda zur Verfügung. Lena Glemser kam mit materiell vollen Händen nach Uganda um zu helfen und durfte erfahren, dass sie als Überbringerin der Gaben selbst zur Beschenkten wurde – ein Ansporn für viele Jugendliche.

www.lenagoesafrica.de

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SAIDIA-Beratung

Hauptpreis

SAIDIA Consulting ist ein Non-Profit-Projekt von Studenten der WHU Otto Beisheim School of Management in Vallendar, das soziale und karitative Einrichtungen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Marketing betreut. Derzeit engagieren sich rund 40 Studenten ehrenamtlich bei SAIDIA – die meisten von ihnen mit vielen Stunden für ihr Projekt. Durch ihre Arbeit wollen sie ihr im Studium erworbenes Wissen und ihre Fähigkeiten gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung stellen und so einen Mehrwert für die Gesellschaft schaffen. Vor allem helfen sie bei der Erstellung und Überarbeitung von Online-Auftritten, bei der Ausarbeitung neuer Marketingmaßnahmen, der Erweiterung von Tätigkeitsbereichen und der nachhaltigen Finanzierung von Projekten. Unterstützung von SAIDIA Consulting wurde zum Beispiel vom Verein Lichtzeichen eV, der Frauen hilft, die durch eine ungeplante Schwangerschaft in Not geraten sind, oder vom Verein filmteam hamburg, der das soziale Engagement von Kindern und Jugendlichen unterstützt. Bei SAIDIA Consulting legen junge Menschen mit Wertorientierung, Einfühlungsvermögen und großer Einsatzfreude ihre Kompetenzen zusammen, um gemeinsam für eine Verbesserung der Welt zu sorgen.

www.saidiaconsulting.de

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Kristina Vonend (29)

Ehren- und Förderpreis

Kristina Vonend (29) aus Würzburg setzt sich seit Jahren für die Vermittlung von Wissen über Honigbienen ein. Sie möchten schon bei Kindern und Jugendlichen das Bewusstsein schärfen, dass diese Tiere dafür aufgrund ihrer Bestäubungsleistung für die Vielfalt in der Natur verantwortlich und unverzichtbar für die Ernährung des Menschen mit Obst und Gemüse sind. Deshalb engagiert sich Kristina Vonend für die gemeinnützige Bildungsplattform HOBOS (HOneyBee Online Studies). Dort erfährt man nicht nur jede Menge Wissenswertes über Bienen, sondern kann sie auch live aus der Nähe studieren: Verschiedene Livevideos und -daten gewähren tiefe Einblicke in einen echten Honigbienenstock und seine Umwelt. Um vor allem Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Altersstufen und Schularten für die Bedeutung der Honigbiene zu sensibilisieren, untersuchte Kristina Vonend viel Freizeit in der Bildungsplattform und entwickelte zum Beispiel verschiedene Lehreinheiten zum Thema Bienen. Durch ihr Engagement lernen Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft, wie einzigartig und faszinierend die Natur ist, und wie nötig es ist, sie zu schützen und zu bewahren.

www.hobos.de

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Initiative JUGA

Ehren- und Förderpreis

Die Initiative JUGA mit ihrem Projektleiter Mike Delberg (24) will dazu beitragen, dass Religion nicht mehr als Vorwand für Terror, Krieg und Gewalt missbraucht wird. JUGA setzt sich dafür ein, dass Berliner Jugendliche unterschiedlicher Religionen lernen, respektvoll miteinander umzugehen und friedlich zusammen zu leben. Der Name JUGA steht für „jung, gläubig, aktiv“. Junge Muslime, Christen und Juden engagieren sich dabei gemeinsam für mehr Verständnis der Religionen untereinander, für Frieden, Gemeinschaft und Gewaltfreiheit über alle Grenzen hinweg. Ganz konkret sorgen Mike Delberg und seine Mitstreiter bei JUGA dafür, dass Jugendliche verschiedener Religionen sich gegenseitig kennenlernen und dass Freundschaften entstehen, wo das Verhältnis zwischen jungen Leuten bislang durch Vorurteile und Stereotypen geprägt war. Mit gemeinsamen Aktionen – zum Beispiel am Gedenktag der Terroranschläge vom 11. September 2001 – demonstrieren die Jugendlichen für Frieden zwischen den Religionen. Mike Delberg, der bereits lange in der Jugendarbeit der jüdischen Gemeinde aktiv war, engagiert sich ganz besonders für „JUGA goes school“, ein Projekt, das den interreligiösen Dialog in den Schulen von Berlin stärken soll. Mit interreligiösen Freundschaftösen von heute will JUGA den Frieden für morgen sichern.

www.juga-projekt.de

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